Wir leben in bestürzenden Zeiten. Zeiten der MAGA (Make Amerika Great Again) Bewegung, die neben einer rein kapitalistischen Wirtschaftspolitik ohne soziale Korrektive, vor allem auch den Hass auf anders Denkende und Seiende, ob LGBT+, People of Colour, MigrantInnen schürt. Das führt in den Staaten dazu, dass diese Menschengruppen aus dem öffentlichen Bild und auch aus dem Diskurs verschwinden.
Auf einmal sind Homosexuelle und Migranten Schuld an dem wirtschaftlichen Abschwung und den Problemen auf der Welt. Ja letztlich auch an den Kriegen. Das ist natürlich alles gelogen und bedient doch die rechten Narrative. Vor allem in den sozialen Medien.
Ein Beispiel dazu: In den letzten Tagen wurde darüber berichtet, dass zwei Afghanische Bürger, die nach Deutschland ausgeflogen werden sollten sich angeblich im Duty free Shop verbummelt haben sollen. Sie haben die Maschine verpasst und wurden später auf Kosten der BRD mit einem Linienflug ausgeflogen. Diese Geschichte ging viral. Tatsächlich war das aber gelogen. Richtig ist, dass eine der Personen schwerbehindert ist und ein Rollstuhl für den Flug fehlte und die Person gar nicht mitgenommen werden konnte. Im übrigen handelte es sich bei den Menschen um Menschen, die als Journalisten in Afghanistan verfolgt wurden.
Die Reaktionen in den sozialen Medien waren Hass getrieben und führen in der Folge dazu, dass Menschen das Gefühl bekommen sich verstecken zu müssen.
Nun mag man meinen MAGA sei ein amerikanisches Problem. Ist es nicht. Denn die damit verbundene Geisteshaltung ist längst auch in unserer Gesellschaft angekommen. Die unverständlichen Wahlerfolge der AfD zeigen dies. All das führt dazu, dass man sich für sich selbst rechtfertigen muss, oder man auf Tauchstation geht. Mengenmäßig fallen Menschen wir wir überhaupt nicht ins Gewicht und trotzdem sind wir wichtig für eine offene Gesellschaft. Einer Gesellschaft, die ein Angebot ist, sich zu zeigen und in Freiheit zu leben.
Ich rufe daher alle auf sichtbar zu werden oder sichtbar zu bleiben. Ob das CSD-Partys sind, oder einfach der Mut mit einem bunten Hemd in die Firma zu gehen und sich Fragen ehrlich zu stellen.
Seid mutig und bleibt sichtbar, in Sprache, Blogs, Fotografien, Diskussionen und Demonstrationen.
Laura