Lauras Tintenspur

  • Glücklich

    Glücklich

    Bist Du glücklich?
    Glücklich mit mir?
    Glücklich mit unserem Leben?

    Du sagst jah,
    doch manchmal, manchmal
    meine ich
    ist in Deinen Augen
    etwas anderes zu lesen.

    Oder ist es nur,
    meine Angst,
    Angst vor Verlust?

    Ist es nur meine Unsicherheit?
    Unsicherheit mit mir,
    in mir, und um mich herum?

    Glaube ich nur,
    man könne mit mir nicht glücklich sein?
    Weil ich oft mit mir nicht glücklich bin?

    Zweifel über mich zernagen
    Du bist erwachsen.
    kannst es mir ruhig sagen,
    fürchte Dich nicht,
    vor dem Kind in Dir und in mir.

    Jedenfalls ist die Zeit zu knapp
    um auf Dauer unglücklich zu sein,
    in selbst geschaffenen Verliesen
    das Leben zu versuchen.

    Laura

  • Einfach nur fahren

    Einfach nur fahren

    Heute morgen war die Luft so mild,
    die Muskeln beweglich
    und der Geist klar.

    Ich war eins mit dem Rad.
    Da dachte ich mir,
    was wäre, was würde passieren,
    wenn ich einfach weiterführe,
    immer weiter, nicht anhalten,
    nicht für die Arbeit, nicht für die Pflichten,
    nicht für Geld und nicht für Dich.

    Einfach fahren,
    bis ans Ende der Welt,
    vielleicht würde ich aus mir herausfahren
    und würde frei…

    Laura

  • Sichtbarkeit für Minderheiten in Krisenzeiten

    Sichtbarkeit für Minderheiten in Krisenzeiten

    Wir leben in bestürzenden Zeiten. Zeiten der MAGA (Make Amerika Great Again) Bewegung, die neben einer rein kapitalistischen Wirtschaftspolitik ohne soziale Korrektive, vor allem auch den Hass auf anders Denkende und Seiende, ob LGBT+, People of Colour, MigrantInnen schürt. Das führt in den Staaten dazu, dass diese Menschengruppen aus dem öffentlichen Bild und auch aus dem Diskurs verschwinden.

    Auf einmal sind Homosexuelle und Migranten Schuld an dem wirtschaftlichen Abschwung und den Problemen auf der Welt. Ja letztlich auch an den Kriegen. Das ist natürlich alles gelogen und bedient doch die rechten Narrative. Vor allem in den sozialen Medien.

    Ein Beispiel dazu: In den letzten Tagen wurde darüber berichtet, dass zwei Afghanische Bürger, die nach Deutschland ausgeflogen werden sollten sich angeblich im Duty free Shop verbummelt haben sollen. Sie haben die Maschine verpasst und wurden später auf Kosten der BRD mit einem Linienflug ausgeflogen. Diese Geschichte ging viral. Tatsächlich war das aber gelogen. Richtig ist, dass eine der Personen schwerbehindert ist und ein Rollstuhl für den Flug fehlte und die Person gar nicht mitgenommen werden konnte. Im übrigen handelte es sich bei den Menschen um Menschen, die als Journalisten in Afghanistan verfolgt wurden.

    Die Reaktionen in den sozialen Medien waren Hass getrieben und führen in der Folge dazu, dass Menschen das Gefühl bekommen sich verstecken zu müssen.

    Nun mag man meinen MAGA sei ein amerikanisches Problem. Ist es nicht. Denn die damit verbundene Geisteshaltung ist längst auch in unserer Gesellschaft angekommen. Die unverständlichen Wahlerfolge der AfD zeigen dies. All das führt dazu, dass man sich für sich selbst rechtfertigen muss, oder man auf Tauchstation geht. Mengenmäßig fallen Menschen wir wir überhaupt nicht ins Gewicht und trotzdem sind wir wichtig für eine offene Gesellschaft. Einer Gesellschaft, die ein Angebot ist, sich zu zeigen und in Freiheit zu leben.

    Ich rufe daher alle auf sichtbar zu werden oder sichtbar zu bleiben. Ob das CSD-Partys sind, oder einfach der Mut mit einem bunten Hemd in die Firma zu gehen und sich Fragen ehrlich zu stellen.

    Seid mutig und bleibt sichtbar, in Sprache, Blogs, Fotografien, Diskussionen und Demonstrationen.

    Laura

  • Portolan des Lebens

    Portolan des Lebens

    Unendlich
    die Karte
    unseres
    Seins.

    Vielfältig
    all die Häfen
    all die Küsten
    all die Inseln
    all Menschen
    die uns begegnen.

    Manche
    habe ich schon
    besegelt
    Manche Gewässer
    Manche Untiefen
    erforscht.

    Auf einer Insel
    dort am Strand
    fand ich Dich.

    Wir haben uns
    in ruhige Häfen
    retten können
    Haben auf tosender See
    gesegelt
    einander gehalten
    in stürmischen Zeiten.

    Immer konnten wir
    vertrauen
    dem Portolan
    des Lebens.

    Laura

  • Hitze

    Hitze

    müde
    lähmend
    kriecht
    heiße
    luft
    in
    Lungen
    Schweiß
    tropft
    zwischen
    Deine
    Brüste
    atmen
    ist
    schwer
    Dein
    Kopf
    schmerzt
    jede
    Faser
    sehnt
    sich
    nach
    dem
    Gewitter

    Laura

  • Arm und Reich

    Arm und Reich

    „Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat.“

    Marie von Ebner-Eschenbach, 13.09.1830 – 12.03.1916

    Einer meiner Lieblingssprüche. Letztlich machen uns nur unsere Träume und Gefühle und ein gesundes Bewußtsein von uns selbst, tief im Inneren reich. Alles andere ist schön, ist unterhaltsam, schafft vielleicht Sicherheit, ist aber letztlich Schmuck am Nachthemd.
    Gerade in Zeiten wie diesen, in denen uns die wirtschaftliche Sicherheit abhanden kommt, ist es wichtig sich zu erinnern worauf es wirklich ankommt und vielleicht auch zu überlegen auf was man notfalls verzichten könnte.

    Auf Träume und unsere Gefühle sollten wir aber nie verzichten und auch nicht darauf zu ihnen zu stehen…unbedingt.

    Laura

  • Dunst

    Dunst

    Nebel greift
    nach den Farben.
    Grau ergreift
    mein Herz.

    Gefühl endet
    heute hier.
    Ich löse mich auf
    im Sprühnebel
    feinster Tropfen.

    Laura

  • Die Leichtigkeit des Seins

    Die Leichtigkeit des Seins

    Das Sein ist weder einfach
    noch ist es leicht.

    Auf des Lebens Strecke
    kommt einem zuweilen
    die Leichtigkeit des Seins
    abhanden.

    Erstaunt schaut man sich um
    wo ist sie nur
    das Etwas, was nie gewesen.

    Nun liegt sie an verborgnem Ort
    Während das Gewicht des Seins
    nun auf mir lastet
    wie ein steinerner Ring
    um meine Seele.

    Laura

  • Lindenblüten – Duft

    Lindenblüten – Duft

    Die Tage werden länger
    und Wärme zieht ins Land.

    Vom nahen Sommer
    künden Lindenblüten
    mit ihrem zarten Duft.

    Sehnsucht taucht in mein Herz
    Wanderstiefel
    grüne Pfade.

    Fernes Weh
    von Einsamkeit
    und unerfüllbarer Liebe
    zu mir selbst.

    Laura

  • Abends

    Abends

    Der Tag flieht aus der Stadt,
    ich denke mir,
    weil er genug gesehen hat.

    Kälte schleicht mich an
    und ich sehne mich nach Dir.

    Nur Deine Wärme, Herz und Liebe
    füllt den leeren Raum in mir.

    Dieser Raum in dem
    sonst nur kalte Winde tosen.
    wird dann warm und licht.

    Und durch die stählernen
    Ringe an der Wand
    wachsen Rosen.

    Laura